Classic Grand Prix in Scheggerott

Scheggerott??? Nie gehört? Macht nix, SPI klärt Dich auf!
Dieser Ort ist ein kleines Dorf in der schönen Landschaft Angeln, im Kreis Schleswig im Bundesland Schleswig-Holstein. Und es ist wirklich nicht verwunderlich, wenn du diesen Ort noch nie gesehen hast. Selbst wenn Du mal durchgefahren sein solltest, der Abstand zwischen den Ortsschildern ist überschaubar kurz.

Seit Sommer 2023 aber kennen die Motorrad-Oldtimer-Freunde dieses Dorf aber, denn schon im vergangenen Jahr gab es dort den Oldtimer Grand Prix für Motorräder. Die zu fahrenden Straßen sind sehr schmal. Dorfstraße und geteerte Feldwege bilden einen kleinen Rundkurs von nur 1,5 Km Länge, über kleine Kuppen und Bachbrücken hinweg. Ein Hauch von Manx im deutschen Norden – einfach genial.
Eine kleine Schar von Motorradverrückten um die Familie Hinck (ehemals Organisatoren des Bremerhavener Fischereihafen-Rennens) und Familie Kall (Sandbahn-Rennfahrer) fanden beim Bürgermeister und den Einwohnern der kleinen Gemeinde Gehör und Unterstützung für diese wunderbare Veranstaltung.
Insgesamt gibt es 8 Klassen – mit fließenden Übergängen: die Schnapsglas-Klasse, die Junior-, Senior- und Lightweight-Klasse, die ‚Classic Superbikes‘, ‚Legenden der Motorradgeschichte‘, die ‚Battle of Twins‘ und die Seitenwagen, letztere noch geteilt in alte und ganz alte Gespanne.
Die technischen Vorschriften sind kurz gehalten und die Lautstärke wird großzügig behandelt. So kommt man in den Genuss des Sounds früherer Zeiten (wobei man manchmal denkt, dass früher nicht alles besser war). Zumindest ist die Benutzung von Ohrstöpseln nicht uninteressant, denn man steht eng und direkt an der Strecke.
Es wird ein breiter Querschnitt durch die Technik der Motorradgeschichte geboten, die ältesten Maschinen eine ‚New Imperial‘ aus den 1920ern und ein ‚Ariel Red Hunter‘-Gespann von 1929, die jüngsten Maschinen dagegen aus den frühen 1990ern.
Das Fahrerlager ist offen für Jedermann und man kommt so auch ins Gespräch mit den Renn-Teilnehmern, die meist nett und auskunftsfreudig sind, wenn man echtes Interesse zeigt.
In diesem Jahr meinte der Wettergott es leider nicht so gut mit den Teilnehmern. Die Strecke war manchmal nass, manchmal trocken mit nassen Flecken und später mit Schlammbrocken gespickt, denn das höher liegende Fahrerlager konnte man nur durch eine ziemlich verschlammte Wiese erreichen. Trotzdem war die Laune bei allen Beteiligten, Zuschauern wie Fahrern und Organisatoren gut und fröhlich.
Natürlich gab es Verpflegung, Getränke, Toiletten und einen Erste-Hilfe-Dienst, auch ein Oldie-Abschleppwagen als „Lumpensammler“ stand bereit, der erstaunlich selten gebraucht wurde. Nettes kleines Detail: Der Rennleiter Kenny Hinck fuhr zur Streckenkontrolle mit einem alten Kadett B um die Strecke, natürlich getunt mit Weber-Doppelvergasern und 140 PS.
Der ‚Scheggerotter Classic Grand Prix‘ ist immer eine Reise wert, es gibt auch die Möglichkeit zu campen oder in der Umgebung an der schönen Schlei Quartier zu bekommen.

Zum Anschauen: Bilderstrecke-Scheggerott
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2 thoughts on “Classic Grand Prix in Scheggerott

  1. Obergeil! schließe mich Jörn an, ich bitte nächstes Jahr um Info, wenn und wann wann dieses wieder stattfinden sollte. Hoffe ja, das ein Artikel draus wird :-)) !

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